Seitdem Monica weg ist habe ich ihr Fahrrad. Ein Fahrrad ist wirklich wichtig hier, denn die Wege sind alle nicht wirklich weit, aber wenn man immer laufen muss dauert es doch ganzschön lange. Als ich noch gelaufen bin, habe ich mich immer belästigt gefüllt, weil mich die Fahrradfahrer einfach nicht überholt haben, ich fand das total nervig, aber es ist nicht zu glauben wie langsam die Leute hier Fahrradfahren, es wollte niemand etwas von mir, ich gehe nur relativ schnell und manchmal überhole ich sogar Radfahrer. Seitdem Rad fahre, fühle ich mich als könnte ich an der Tour de France teilnehmen, da ich nur so an den anderen vorbeifliege.

Genovesa war toll. Wir waren zwar nur kurz da, aber es ist eine total schöne Insel. Sie besteht aus einem abgesenkten Krater und dadurch hat sie eine immens Bucht. Das Wetter war leider nicht so schön, so dass ich gar keine Lust auf Schnorcheln hatte. Wir haben dort drei Wissenschaftler abgeliefert und einer davon ist deutscher. Er hat seine Diplom und Doktorarbeit auf Galapagos über Iguanas geschrieben und ist nun Prof in Princton. Er kennt auch ein paar Leute die ich in Costa Rica kennen gelernt habe. Die Welt ist winzig. Auf dem Rückweg waren der Kapitän und Julio fischen und ich habe das Boot gesteuert. Es gibt sogar ein Beweisfoto, denn der Kapitän meinte, dass man das festhalten muss, ich habe aber gute Noten für meine Bootsfahrtkünste bekommen und es hat Spass gemacht. Heute war ich wieder in der Intermarea und wir haben ein paar sehr merkwürdige Tiere gesehen

Heute war nicht so ein ereignisreicher Tag, aber das ist zwischendurch auch mal ganz angenehm. Aber der Kapitän hat mich gefragt, ob ich Lust habe morgen mit nach Genovesa zu fahren und die habe ich. Er war ganz erstaunt und hat noch 10 mal nachgefragt, weil es schon um 4 Uhr losgeht und wir auch wahrscheinlich keine Zeit haben werden an Land zu gehen. Aber ich werde eine neue Insel kennen lernen und Zeit um mal ins Wasser zu springen und zu Schnorcheln ist eigentlich immer. Außerdem gibt es dort die Rotfuß Töpel und die habe ich noch nicht gesehen. Also mal sehen wie es mir Morgen nach 10 h Bootfahren so geht

An diesem Wochenende war ich unglaublich aktiv. Ich bin hier zum erstenmal ausgegangen. Das heißt, ich bin nicht um 9 Uhr ins Bett gegangen. Erst war ich mit Monicas Vater essen. Wir waren bei dem Kiosko von William, das ist der Kiosk wo alle hingehen. Es gibt hier eine Strasse nur mit so kleinen Buden die Seafood verkaufen. Aber nur einer ist immer voll der von William, ich weiß nicht ob es bei den anderen nicht schmeckt, aber bei William ist es wirklich lecker. Man isst hier dann Encocado. Was das genau heißt weiß ich auch nicht, aber das ist Fisch, Fleisch, Camarones oder Lagunstinos in einer total leckeren Kokussoße. Das war also der erste Programmpunkt. Danach sind wir in die Panga gegangen, das ist hier eine der lokalen Diskotheken. Wir waren sehr früh da und so der Hit war das nicht, ganz viele zu komischer Musik tanzende Mädels. Dann sind wir in eine Kneipe gewechselt. Und haben angefangen Mojitos zu trinken. Das ist ein Cubanischer Minz Drink und doch sehr lecker. Die Kneipe nennt sich Taverna del Duende und ist sehr angesagt. Häufig gibt es da live Musik und es war wirklich sehr nett. Witzig ist hier, das ich schon die meisten Leute kannte die da waren. Es gibt hier einfach nicht so viele Menschen die Dauerhaft hier wohnen und die, die es gibt sieht man andauernd wieder. Nachdem wir dann um drei gegangen sind, bin ich um 6 Uhr wieder aufgestanden, um mit Monicas Vater zum Chatto zu fahren, dass ist eine Lagune, an der natürlicherweise Schildkröten leben. Der Ort ist so circa 30 km von Puerto Ayora entfernt, aber es geht die ganze Zeit nur Bergauf. Wir haben und bis zum nächsten Ort Bellavista gestrampelt und dann erst mal eine Trinkpause eingelegt und als wir uns gerade wieder in den Sattel schwingen wollten, ist ein Freund Monicas Vater vorbeigekommen und hat uns mitgenommen. Bis zu dem Ort direkt vor der Lagune. Danach ging es zwar auch noch 7 km Bergauf, aber der größte Teil war geschafft. Die Lagune ist unheimlich schön und es ist wirklich überwältigend die Schildkröten mal in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Dann sind wir den ganzen Weg zurückgerollt, was irre Spaß gemacht hat. Wir waren superschnell.

Heute ist Mittwoch und ich habe mich die ganze Woche mit den Kotproben beschäftigt.
Morgens waschen wir sie und Nachmittags kucken wir was darin ist. Das dauert pro Probe so circa 2-3 h, so dass Diana, die eigentlich in dem Projekt arbeitet, noch eine ganze Weile damit beschäftigt sein wird. Normalerweise findet man Gräten, Schuppen, Fischaugen, Teile von Crustaceen und Mollusken, aber wir hatten ein paar Proben, wo fast nur Algen drin waren. Ich weiß auch nicht, ob sich manche von den Tieren Vegetarisch ernähren. Morgen und Übermorgen gehe ich aber wieder tauchen und bin damit von der Wascherei befreit, es gibt auch wirklich Dinge die angenehmer riechen. Wie ich schon geschrieben habe, sind das diese Woche eher Spaßtauchgänge zum üben der Methodologie: Wie bestimme ich gleichzeitig die Algen, schreibe das dann auch und versuche trotz der Strömung an einer Stelle zu bleiben und das Zählgitter soll nach Möglichkeit auch nicht verrutschen. Also das werde ich alles in 2 Tagen lernen, so hoffe ich zumindest. Und dann nächste Woche auf Floreana praktizieren.

Wir wurden nicht gezählt!!! Monicas Vater und ich, wir haben den ganzen Tag gewartet, denn sie zählen auch die Ausländer im Land, aber niemand ist gekommen um uns zu zählen. Und so wollen sie die genaue Einwohnerzahl von Ecuador bestimmen. Tja, man muss halt immer einen ziemlich großen Fehler mit einrechnen. Heute werde ich mich mit den Kotproben der Seelöwen beschäftigen. Es sollen die Unterschiede in der Ernährung der verschiedenen Kolonien gezeigt werden, wenn sie denn bestehen.